Warum der Begriff "Völkermord" problematisch ist

Waren die Massaker an den Herreros und Nama in "Deutsch-Südwestafrika" und an den Armeniern im Osmanischen Reich "Völkermord"?

Offizielle Stellen in Deutschland, darunter der Bundestag, haben sich diese Sprachregelung in den vergangenen Jahren zu eigen gemacht. Das ist in zweierlei Hinsicht problematisch, wie Michael Wolffsohn in einem Beitrag für die Neue Zürcher Zeitung vom 29. April 2019 darlegt.

Der Historiker schreibt: "Wer in Deutschland 'Völkermord' sagt, unterstellt zumindest eine Vergleichbarkeit mit dem Holocaust und muss damit rechnen, dass, entsprechend dem Präzedenzfall, 'Wiedergutmachung' von den Überlebenden oder deren Nachfahren eingefordert wird."

Ebenfalls hätten unsere Volksvertreter nicht bedacht: "Indem sie vom Völkermord an den Herrero, Nama und Armeniern sprachen, setzten sie diese Massenauslöschungen sprachlich mit dem Holocaust gleich. Das wiederum ist ein krasser Verstoß gegen das seit 1986 (Historikerstreit) geltende deutsche Moral- und Geschichtsdogma. Es lautet: Der Holocaust war einzigartig und ist unvergleichbar. Nun aber ist er vergleichbar."

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