Im Fall Hubert Aiwanger nicht mit zweierlei Maß messen

In der christlich-jüdischen Tradition ist die Umkehr ein ganz wichtiges Element.

Da wir nur ein Leben haben, muss Umkehr auch bei Hubert Aiwanger ermöglicht werden, ebenso wie das bei Joschka Fischer, Winfried Kretschmann und vielen anderen der Fall war, die in jungen Jahren durch radikale Taten oder Äußerungen aufgefallen sind und deswegen nicht zum Rücktritt gezwungen wurden.

Der entscheidende Punkt ist aber: Es gibt bislang keinen einzigen Beweis dafür, dass Aiwanger dieses menschenverachtende Flugblatt verfasst hat, dass er –  wie auch immer –  beteiligt war. Dass dieses Flugblatt, aus welchen Gründen auch immer, in seinem Schulranzen gefunden wurde, besagt noch gar nichts.

Auch wenn „Mein Kampf“ gefunden worden sein sollte: Dieses politische Programm Hitlers gehört zur Information, nicht zuletzt von Schülern. Man muss das lesen, was die Todfeinde planen. Hätten mehr Leute in den 20er Jahren „Mein Kampf“ gelesen, unter anderem auch meine Großeltern, dann wären mit Sicherheit größere Katastrophen zu verhindern gewesen.

Phoenix Runde vom 5. September 2023

Interview in WELT vom 29. August 2023

Beitrag in BILD vom 28. August 2023

 

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