Plädoyer für eine Bundesrepublik Palästina

Der Nahost-Konflikt kann nur durch föderative Staatsformen gelöst werden. Das sagte Michael Wolffsohn in der Gesprächssendung "Peter Voß" auf 3sat, die am 21. Juli 2014 ausgestrahlt wurde.

Der Historiker verwies darauf, dass es im Nahen Osten viele Regionen gibt, in denen sowohl Juden als auch Araber leben. Deshalb seien nicht zentralistische Nationalstaaten die Lösung, sondern zwei miteinander kooperierende Bundesstaaten. Nur so lasse sich das Ziel der Selbstbestimmung für Israelis und Palästinenser verwirklichen. Auch das Grenzproblem sei in so einer föderalen Struktur gelöst.

Eine "Bundesrepublik Palästina" könnte nach Wolffsohns Worten unter anderem das Westjordanland, den Gazastreifen und das heutige Königreich Jordanien umfassen. Araber, die im israelischen Kernland wie Galiläa leben, sollten sich entscheiden können, ob sie Bürger Israels bleiben oder einen palästinensischen Pass erhalten wollen. Auch eine Doppelpass-Regelung wie für die in Deutschland lebenden Türken sei denkbar.

Eine Umsiedlung im Sinne einer "ethnischen Säuberung" dürfe es nicht geben, stellte der Experte klar.

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