Deutschland und Israel: Es knirscht im Gebälk

Michael Wolffsohn sieht "deutliche Verschleißerscheinungen" im Gebälk der deutsch-israelischen Beziehungen.

Das grundsätzliche Problem sei die unterschiedliche Einstellung zu militärischer Gewalt, sagte der Publizist am 11. März 2015 im Interview mit dem Radiosender SWR2. Die Mehrheit der Israelis habe aus dem Holocaust die Lehre gezogen: Nie wieder Opfer! Notfalls werde auch präventive Gewalt in Kauf genommen, etwa um Angriffen zuvorzukommen.

Die Mehrheit der Deutschen hingegen sei sich nach den Nazi-Verbrechen einig: Nie wieder Täter! Die Anwendung von Gewalt komme für sie grundsätzlich nicht in Frage.

Diese unterschiedliche Grundhaltung beider Völker wirke sich auf die Politik und die Beziehungen der Regierungen aus. Um die Zukunft der deutsch-israelischen Beziehungen stehe es deshalb "nicht gut", sagte Wolffsohn.

Die Bundesrepublik Deutschland und Israel hatten vor 50 Jahren diplomatische Beziehungen aufgenommen.

Das Interview zum Nachhören finden Sie hier

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