Wie der AfD-Chef den Terror vom 7. Oktober verharmlost

Tino Chrupalla trauert in den Sozialen Medien „um alle Kriegstote“. Das ist eine verharmlosende Sprache und keine Wiedergabe der Wirklichkeit.

Der Co-Vorsitzende der AfD, Tino Chrupalla, schreibt am 11. Oktober 2023 auf X (früher Twitter): "Der Angriff der #Hamas auf #Israel ist zu verurteilen. Ich trauere um alle Kriegstote. Jetzt müssen die Staaten der Region auf Deeskalation setzen, um einen Flächenbrand abzuwenden. Diplomatie ist das Gebot der Stunde. Eine tragfähige Lösung für alle Seiten muss das Ziel sein!"

Die Inkompetenz der Analyse, die keine Analyse ist, schockiert mich. Herr Chrupalla flüchtet sich in Floskeln hinein.

Das war ein Terrorüberfall, eine Blut- und Mordorgie

Zwischen einem „Angriff“ und einem Terrorüberfall, der eine Blut- und Mordorgie war, gibt es einen Unterschied. Die Vokabel „Angriff“ setzt einen staatlichen Akteurs voraus.

„Kriegstote“? Das war ein terroristischer Überfall. Warum benennt Herr Chrupalla das nicht? Das ist eine verharmlosende Sprache und keine Wiedergabe der Wirklichkeit  –  unabhängig davon, ob man pro-iraelisch oder pro-palästinensisch ist.

„Die Staaten der Region müssen auf Deeskalation setzen“ –  Wer hat denn die Eskalation begonnen? Kein nahöstlicher Staat, sondern eine terroristische Vereinigung, die über ein Territorium herrscht und in einem Bürgerkrieg die Macht einseitig ergriffen hat.

Möchte ich als deutscher Staatsbürger jemandem, der so inkompetent in der Wahl der Begriffe ist und damit auch die inhaltliche Unsicherheit zeigt, mein Gemeinwesen übertragen? Nein danke, kann ich da nur sagen!

Diskussion bei Markus Lanz im ZDF vom 7. Dezember 2023.

Weitere Gäste: ZEIT-Journalistin Anne Hähnig, Ökonom Marcel Fratzscher (Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung und Professor für Makroökonomie an der Berliner Humboldt-Universität).

Sendungskritik von BILD: Top-Historiker zerlegt den AfD-Chef

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