Soll deutsches Militär Israel beistehen?

Sollen Soldaten der Bundeswehr in den Einsatz ziehen, um Israel vor Angriffen des Iran zu schützen?

Ja, sagt der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter: „Angesicht der drohenden iranischen Attacke muss die Bundesregierung endlich aufwachen und Israel auch militärischen Beistand zur Abwehr anbieten“, so Kiesewetter im Spiegel. Denkbar seien „die Betankung von Kampfjets befreundeter Nationen, aber auch der Einsatz von eigenen Eurofightern der Bundeswehr“, um iranische Drohnen abzuwehren.

„Für die Sicherheit Israels ist diese Debatte vollkommen bedeutungslos“, sagt Michael Wolffsohn gegenüber BILD. Sie beweise nur: „Das Gerede von der deutschen Staatsräson Israel gegenüber ist bei fast allen hohles Gerede.“ Löbliche Ausnahme sei der CDU-Politiker Kiesewetter, so Wolffsohn: „Er weiß, dass Deutschland nur wenig helfen kann, aber eben etwas doch. Und das gehört sich auch, wenn man sagt: Ein Angriff auf Israel ist wie ein Angriff auf uns in Deutschland.“

Libanon-Mission ist gescheitert

Wolffsohns Beispiel für die Hilflosigkeit deutscher Einsätze: „Seit 2006 kreuzt die Bundesmarine vor der Küste Libanons. Ihr Auftrag: Waffennachschub für die Hisbollah verhindern. Jeder erkennt: Diese Mission ist total gescheitert.“

Trotzdem habe der Bundestag im Juni dieses Jahres die Mission bis Ende Juni 2025 verlängert. Kosten: 41 Millionen Euro. Wolffsohn: „Weitere 15 Millionen bekommt das zahnlose Militär Libanons. Kleiner Tipp: Streichen und die Haushaltslücke dadurch verringern!“

Beitrag in BILD vom 7. August 2024


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