Jenseits des albernen Gehabes ist bei Trump eine rationale Strategie erkennbar
Ohne das vereinbarte Fünf-Prozent-Ziel wäre das Verteidigungsbündnis mittelfristig wahrscheinlich nicht überlebensfähig gewesen.
Aber die Europäer sind an dieser Krise in erster Linie schuld. Denn bereits im Jahr 2014 unter einem höflicheren Präsidenten, Barack Obama, war das Ziel von zwei Prozent festgelegt worden und fast niemand hat sich daran gehalten. Es musste ein Polterer wie Donald Trump kommen und den Europäern die Pistole vor die Brust halten — zu ihrer eigenen Sicherheit. Man kann sich zu recht über Trump erregen, aber ich finde, dass europäische Selbstkritik gerade aufgrund dieses Ergebnisses durchaus angebracht wäre.
Bei allem großen Gerede von Trump ist er mit seinem Beraterstab ja sehr erfolgreich: Wir sehen das an seiner Nahost-Politik, auch an seiner Indien-Pakistan-Politik, wo er eine Konfrontation zwischen diesen beiden Staaten verhindert hat. Jenseits dieses albernen, aufgeplusterten Zaungehabes ist bei Trump durchaus eine rationale Strategie erkennbar.
Interview mit Welt TV zum Nato-Gipfel in Den Haag am 25. Juni 2025