m wolffsohn logo promo 1 1

Wolffsohn entzieht sich jeder Vereinnahmung konsequent und dickköpfig. Er mag das nicht, das »diplomatische Ver- und Übermitteln oder das verdeckende Überzuckern«, er ist weder Befehlsempfänger noch Diplomat sondern Professor geworden, weil das von "profiteri" komme - von "Bekennen".

Cora Stephan in der "Welt"

m wolffsohn  Titel frei 1 3

Ukraine könnte das nächste Opfer westlichen Versagens sein

Es ist leider sehr wahrscheinlich, dass das ukrainische Volk beim bevorstehenden Treffen von US-Präsident Trump mit dem russischen Präsidenten Putin in Alaska einem historischen Verrat zum Opfer fällt.

Man muss sich nur die Haltung des Westens gegenüber ehemaligen Partnern anschauen: Vietnam 1975, Afghanistan 2021, die Kurden im Irak und in Syrien – sie alle wurden fallengelassen. Deshalb fürchte ich, dass das nächste Opfer westlichen Versagens die Ukraine sein wird.

Bundeskanzler Friedrich Merz hat kurzfristig eine Videokonferenz des ukrainischen Präsidenten Volodymyr Selenskyi mit europäischen Regierungschefs und US-Präsident Donald Trump initiiert. Doch diese Initiative kommt mit Sicherheit zu spät. Merz ist erst seit 101 Tagen Bundeskanzler, er kann die Versäumnisse der Vergangenheit nicht alleine wieder gut machen. Auch Deutschland kann das nicht alleine tun, es ist ein Versagen des gesamten Westens. 

Ich erinnere an das legendäre Statement des ukrainischen Präsidenten direkt nach Beginn der russischen Aggression am 24. Februar 2022 in Richtung des US-Präsidenten Joe Biden: Ich brauche keinen Weg nach draußen, ich brauche Waffen, damit wir uns verteidigen können. Seitdem hat der Westen der Ukraine nur so viele Waffen geliefert, dass sie zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig sind. Vor allem deshalb gab es vorgestern und gestern den großen Durchbruch der russischen Armeen im Osten der Ukraine.

Interview mit Welt TV am 13. August 2025