Einbürgerung ist keine Wohltat, sondern ökonomisch notwendig

Die Diskussion um die Erleichterung der Einbürgerung wird eindimensional geführt, und mit viel Scheinmoral.

Es wird so getan, als ob es eine große menschliche Leistung sei, dass wir Ausländer nach Deutschland kommen lassen und sie zu Inländern machen. Das ist die Überzuckerung einer ökonomisch-funktionalen Notwendigkeit. Tatsächlich brauchen wir diese qualifizierten Arbeitskräfte. So steht es auch im Entwurf der Bundesregierung: Es geht um Menschen, die Potenzial haben. Die Funktion, nicht der Mensch steht im Mittelpunkt.

Wenn nun von der Union und anderen gesagt wird, die deutsche Staatsbürgerschaft werde verramscht, dann ist das ideologisches Geschwafel. Tatsächlich ist es reiner Egoismus, und die Fachkräfte, die wir zu uns holen, fehlen anderswo. Dagegen habe ich gar nichts, aber man soll es so benennen, wie es ist, und nicht als Wohltat ausgeben.

Interview mit Deutschlandfunk Kultur am 29. November 2022


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